Freitag, 26. Juni 2009

"You can..."

„You can....“


Heute ist wieder so ein Tag..... Ich hatte dieses Gefühl recht lange nicht mehr. Und jetzt wo es wieder da ist, finde ich das schade. Andererseits bleibt es halt auch immer nur ein Gefühl, und das dahinter bleibt immer offen. Dieses Gefühl ist Sehnsucht. Es ist eine Ahnung von dem, was Leben sein kann. Ein Empfinden von allem ist möglich. Und dazu spielen dann auch noch die Geigen im rechten Moment.
Um dieses Gefühls-Süppchen zu kochen bedarf es zweier Zutaten: den frühen Morgen und „herzöffnende“ Musik. Die Musik kommt von Shaina Noll. Ist eine Art Yoga-Musik, meditativ, hell, liebevoll, „herzöffnend“ halt, so abtörnend das auch klingen mag.
Ich hörte die Musik beim Entspannungstraining, und als ich ganz versunken (gib dein Gewicht an die Matte ab...) dalag, drang an mein Ohr nur der Teil eines Satzes „how deeply your connected to my soul“, und mir liefen die Tränen aus den geschlossenen Augen.
Und heute morgen, sechs Uhr dreizehn, höre ich Satzfetzen wie „you can travel any country country where your hard beats… you can live be yourself… you can gather friends around… you can love who you want… everything possible for you… you can be anybody you want to be…the only mesure … is the love you leave behind….” und ich bekomme dieses herrliche Gefühl von MACHEN wollen. Leben und Lieben. Mutig sein und Fallenlassen. Alles ausleben. Grenzenlos. Andersdenken. Andersleben.
In einer Phase, wo ich mit mir hadere, wo das Leben mir manchmal so eng erscheint, ich mir selber so viele Grenzen setze, entfaltet sich dieses Gefühl wie hoffnungsvoller, lustvoller Balsam. Es macht mir Mut, macht mich stark, bestätigt mich in meinen Plänen. Das Leben ist ein Spiel, ein Geschenk, eine Malbuchseite, die ich mit meinen Farben ausmalen kann. Also wage es, denn es gehört gar kein Mut dazu.
Und wenn ich zweifle an der Möglichkeit einen Laden führen zu können, ihn vor allem erst mal finden, einrichten, organisieren, anmelden und eröffnen zu können, dann erinnere ich mich daran, dass es ein Spiel ist. Ich sollte mir vertrauen, mir und meiner Art nachgehen, mit nicht Angst machen lassen von anderen, die anders funktionieren. Ich bin kein Business-Plan-Mensch. Ich schreibe nicht mal Einkaufszettel und verzähle mich schon, wenn ich drei Summen addieren soll. Ich mache viele kleine Fehler, weil ich nicht konzentriert bin. Ich verstehe das ganze organisatorische System nicht. Spricht einer von Vorsteuer und Buchhaltung, dann bekomme ich weiche Knie und taube Ohren. Dennoch, ich will, und wenn doch alles möglich ist, dann ist doch wenigstens ein Versuch möglich. Und wenn ich jeden frühen Morgen erst meditieren muss mit kitschiger, esoterischer „herzöffnender Musik“...