Freitag, 27. August 2010

Geteilte Freude

Ich habe mich gefreut! Da hat jemand sofort meinen neuen Text über das kölsche Grundgesetzt entdeckt. Wenn das jemand sofort bemerkt, dann kann das nur bedeuten, dass dieser Jemand oft, wohlmöglich täglich, auf meine blog-Seite schaut. Und ich bekomme das gar nicht mit. Denke, mein blog ist am Verwaisen. Und das Schönste, dieser Jemand ist mein Freund. Ach so, denken jetzt die, die möglicherweise meine Worte hier lesen, ist doch klar, dass dein Freund sich dafür interessiert. Nein, ist gar nicht so klar. Leider, leider, sind Menschen, obwohl sie in Partnerschaft sind, ganz schön allein. Interesse am anderen ist doch so wichtig. Und wenn es Liebe ist, wohl auch ganz selbstverständlich.
Leben teilen...
Ich möchte hier einmal rausbrüllen, wie dankbar ich dafür bin, einen Menschen an meiner Seite zu haben, mit dem ich mich teilen kann. Ich bin nicht mehr nur ich alleine, ich teile mich und meine Sorgen, meine Freuden, meine Fragen, meine Witzchen, mit einem Menschen, der mir zuhört, mir Antworten gibt, über mich lacht, und mich zum Lachen bringt.

Danke!

Donnerstag, 26. August 2010

Dat kölsche Grundgesetz

Es ist noch nicht Weihnachten, und ich habe es schon geschafft, das Dokument aufzumachen, und den Willen geformt, etwas zu schreiben.
„Ich freue mich schon darauf, wenn du über das Kölsche Grundgesetz schreibst,“ hörte ich neulich. Huch, wollte ich das?!?
Ja, ich erinnere mich, dass wir über das Kölsche Grundgesetz sprachen, und dabei feststellten, dass das eine tolle Sache ist.
Ich kann mir vorstellen, dass es Menschen gibt, die halten das Kölsche Grundgesetz für eine typisch kölsche Witzparade. Lockere Sprüche aus dem frechen Mundwerk des optimistischen, lustigen Rheinländers gesprochen. Thekensprüche, die nichts weiter bedeuten, als „Loss mich in Ruh“, oder gar ein Lückenfüller sein können, wenn man nichts anderes zu sagen weiss.
Erzählt mir jemand seine Sorgen, und ich gebe ihm darauf ein „Et kütt wie et kütt“ zurück, dann könnte man darin ein uninteressiertes, wenig einfühlsames Verhalten sehen.
Wobei sich eigentlich etwas ziemlich Esoterisches dahinter verbirgt. Es riecht nach Schicksal, nach einem vorbestimmten Weg, auf den wir keinen Einfluss haben, und darauf Vertrauen ins Leben zu haben. Aber da Esoterik nervt, aber dennoch nicht nur Blödsinn ist, weiss das kölsche Grundgesetz die helfende Kernaussage in herrlich unanstrengendem, fröhlichen Ton ans Ohr des sorgenvollen Menschen zu bringen.
Mir ist besonders hilfreich der Satz „Jeder Jeck es anders.“ Mein Freund schloss an. „und du kannst die Menschen nicht ändern.“ Lass einfach locker! Dann fällt es viel leichter, Menschen, die einem das Leben verdunkeln, einfach sein zu lassen. Ich muss niemanden so zurechtbiegen, wie ich mich dann mit ihm oder ihr wohl fühle. Ich muss kein tolles, harmonisches Verhältnis anstreben, wenn es einfach nicht geht. Der Mensch ist anders, also lass ihn. Toll, das ist eine ganz neue Freiheit!
Ganz besonders gerne mag ich auch „Mäht nix!“ Simpel ausgedrückter Optimismus. Zug hat Verspätung, Regen, Butterbrot fällt auf die Butterseite. Macht doch nichts. Nicht viele Worte, einfach „Mäht nix!“ spüren.
Das letzte der Kölschen Grundgesetze heisst „Drink doch ene met.“
Dieses "Gesetz" könnte ich auch mal mitnehmen, wenn ich gleich auf die Strasse gehe. So wie alle anderen auch...

Freitag, 13. August 2010

Mein Sommerloch

Ist still geworden hier, nicht? Hat mich jemand vermisst? Wollte jemand gerne etwas über Hundekot, Arschbomben und dergleichen erfahren?
Wenn jemand lange nicht in seinem Blog schreibt, wenn man lange Zeit nichts von jemandem liest, der behauptet schreiben würde ihm Spass machen, denn so ein Blog ist ja schliesslich eine freiwillige Sache, dann denkt man erstmal, es geht dem Schreiber nicht gut.
Das kenne ich selber von mir und einer Freundin, auf deren Blog ich regelmässig klicke, und mir zunehmend Sorgen mache, wenn seit Monaten die selbe Überschrift ganz oben steht. Depression, kein Lebenseifer, Leere inside, keine Zeit für Muße, ... Ich komme nur auf schlechte Gedanken bezüglich ihres schriftlichen Schweigens.
Denkt das auch jemand von mir?
Mir geht es gut. Sehr gut. Es ist sehr viel passiert in den letzten Monaten. Das fand mehr im Leben, denn im Schreiben statt. Dennoch ist es irgendwie unfair, das alles für mich zu behalten. Ich hätte die Welt (die, die mich liest), hin und wieder über schöne Dinge informieren können.
Zum Beispiel über den Sommer und die schönen Nebenwirkungen, die er mit sich bringt. Ich hätte erzählen können, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben so braun geworden bin, dass mir jemand sagte: „Sie waren schon in Urlaub, nicht wahr?“ (Bisher hörte ich nur ein gnädiges, von Mutter ausgesprochenes: „Doch, du hast Farbe bekommen.“).
Ich hätte vom Meer berichten können, einer Reise, die teilweise so schöne Orte bereit hielt, dass ich überlegte daraus einen Brigitte-Artikel zu verfassen. Könnte ja mal klappen, einen Artikel schreiben, und einfach einer Zeitschrift vorschlagen. Warum denn nicht?
Hab ich nicht getan. Hab ja nicht mal hier was davon erzählt. Bin ich vielleicht faul geworden?! Ja, vielleicht. Schreiben ist ja auch ein bisschen wir Sport. Man muss sich schon so einen kleinen Tritt geben. Computer anmachen, und das leere Dokument aufrufen, fühlt sich ähnlich an, wie Laufschuhe anziehen. Und hinterher ist man meistens fröhlich. Andererseits, was hat es für einen „Sinn“ hier zu schreiben? Ich weiss nicht, wer und ob überhaupt ich gelesen werde. Wenn ich gelesen werde, dann merke ich nichts davon. Ist auch in Ordnung. Ich habe verstanden, dass es nicht um Bestätigung geht. Manchmal eine Anregung, ein Auftakt zu einem „Gespräch“, „Leserbriefe“ sozusagen, wären natürlich schön. Aber ich bin ja genauso faul, und reagiere auch nicht auf die Blogs anderer.
Das Schreiben über Dinge kann nur einzig und alleine dann gut und sinnvoll sein, wenn ich einfach nur simplen Spass dabei habe. Für mich. Ohne Endziel. Keine Suchen nach Komplimenten und gar dem Wunsch nach „entdeckt werden“. Laufen geht ja auch, ohne dabei ständig vom Strassenrand beklatscht zu werden.
Und es macht mir Spass. Und wieder nehme ich mir vor, doch hin und wieder mein altes Ritual zu pflegen. Morgens Kaffee im Bett und dem Laptop was erzählen, ohne Plan einfach so, weil immer irgendwas raus kommt, und ich dann manchmal freudig überrascht bin, was da rauskommt.
Und ich habe auch schon eine Idee, worüber ich an einem der nächsten Morgende schreiben möchte. Es hat was mit den Kölschen Grundgesetzen zu tun. Denn die rücken immer mehr in den Vordergrund. Aber vielleicht kommt auch wieder alles anders, und ich melde mich das nächste Mal zu Weihnachten und kommentiere dann wieder meine Faulheit.
Faulsein zu dürfen ist doch toll, oder?!