Freitag, 13. August 2010

Mein Sommerloch

Ist still geworden hier, nicht? Hat mich jemand vermisst? Wollte jemand gerne etwas über Hundekot, Arschbomben und dergleichen erfahren?
Wenn jemand lange nicht in seinem Blog schreibt, wenn man lange Zeit nichts von jemandem liest, der behauptet schreiben würde ihm Spass machen, denn so ein Blog ist ja schliesslich eine freiwillige Sache, dann denkt man erstmal, es geht dem Schreiber nicht gut.
Das kenne ich selber von mir und einer Freundin, auf deren Blog ich regelmässig klicke, und mir zunehmend Sorgen mache, wenn seit Monaten die selbe Überschrift ganz oben steht. Depression, kein Lebenseifer, Leere inside, keine Zeit für Muße, ... Ich komme nur auf schlechte Gedanken bezüglich ihres schriftlichen Schweigens.
Denkt das auch jemand von mir?
Mir geht es gut. Sehr gut. Es ist sehr viel passiert in den letzten Monaten. Das fand mehr im Leben, denn im Schreiben statt. Dennoch ist es irgendwie unfair, das alles für mich zu behalten. Ich hätte die Welt (die, die mich liest), hin und wieder über schöne Dinge informieren können.
Zum Beispiel über den Sommer und die schönen Nebenwirkungen, die er mit sich bringt. Ich hätte erzählen können, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben so braun geworden bin, dass mir jemand sagte: „Sie waren schon in Urlaub, nicht wahr?“ (Bisher hörte ich nur ein gnädiges, von Mutter ausgesprochenes: „Doch, du hast Farbe bekommen.“).
Ich hätte vom Meer berichten können, einer Reise, die teilweise so schöne Orte bereit hielt, dass ich überlegte daraus einen Brigitte-Artikel zu verfassen. Könnte ja mal klappen, einen Artikel schreiben, und einfach einer Zeitschrift vorschlagen. Warum denn nicht?
Hab ich nicht getan. Hab ja nicht mal hier was davon erzählt. Bin ich vielleicht faul geworden?! Ja, vielleicht. Schreiben ist ja auch ein bisschen wir Sport. Man muss sich schon so einen kleinen Tritt geben. Computer anmachen, und das leere Dokument aufrufen, fühlt sich ähnlich an, wie Laufschuhe anziehen. Und hinterher ist man meistens fröhlich. Andererseits, was hat es für einen „Sinn“ hier zu schreiben? Ich weiss nicht, wer und ob überhaupt ich gelesen werde. Wenn ich gelesen werde, dann merke ich nichts davon. Ist auch in Ordnung. Ich habe verstanden, dass es nicht um Bestätigung geht. Manchmal eine Anregung, ein Auftakt zu einem „Gespräch“, „Leserbriefe“ sozusagen, wären natürlich schön. Aber ich bin ja genauso faul, und reagiere auch nicht auf die Blogs anderer.
Das Schreiben über Dinge kann nur einzig und alleine dann gut und sinnvoll sein, wenn ich einfach nur simplen Spass dabei habe. Für mich. Ohne Endziel. Keine Suchen nach Komplimenten und gar dem Wunsch nach „entdeckt werden“. Laufen geht ja auch, ohne dabei ständig vom Strassenrand beklatscht zu werden.
Und es macht mir Spass. Und wieder nehme ich mir vor, doch hin und wieder mein altes Ritual zu pflegen. Morgens Kaffee im Bett und dem Laptop was erzählen, ohne Plan einfach so, weil immer irgendwas raus kommt, und ich dann manchmal freudig überrascht bin, was da rauskommt.
Und ich habe auch schon eine Idee, worüber ich an einem der nächsten Morgende schreiben möchte. Es hat was mit den Kölschen Grundgesetzen zu tun. Denn die rücken immer mehr in den Vordergrund. Aber vielleicht kommt auch wieder alles anders, und ich melde mich das nächste Mal zu Weihnachten und kommentiere dann wieder meine Faulheit.
Faulsein zu dürfen ist doch toll, oder?!

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