Donnerstag, 26. August 2010

Dat kölsche Grundgesetz

Es ist noch nicht Weihnachten, und ich habe es schon geschafft, das Dokument aufzumachen, und den Willen geformt, etwas zu schreiben.
„Ich freue mich schon darauf, wenn du über das Kölsche Grundgesetz schreibst,“ hörte ich neulich. Huch, wollte ich das?!?
Ja, ich erinnere mich, dass wir über das Kölsche Grundgesetz sprachen, und dabei feststellten, dass das eine tolle Sache ist.
Ich kann mir vorstellen, dass es Menschen gibt, die halten das Kölsche Grundgesetz für eine typisch kölsche Witzparade. Lockere Sprüche aus dem frechen Mundwerk des optimistischen, lustigen Rheinländers gesprochen. Thekensprüche, die nichts weiter bedeuten, als „Loss mich in Ruh“, oder gar ein Lückenfüller sein können, wenn man nichts anderes zu sagen weiss.
Erzählt mir jemand seine Sorgen, und ich gebe ihm darauf ein „Et kütt wie et kütt“ zurück, dann könnte man darin ein uninteressiertes, wenig einfühlsames Verhalten sehen.
Wobei sich eigentlich etwas ziemlich Esoterisches dahinter verbirgt. Es riecht nach Schicksal, nach einem vorbestimmten Weg, auf den wir keinen Einfluss haben, und darauf Vertrauen ins Leben zu haben. Aber da Esoterik nervt, aber dennoch nicht nur Blödsinn ist, weiss das kölsche Grundgesetz die helfende Kernaussage in herrlich unanstrengendem, fröhlichen Ton ans Ohr des sorgenvollen Menschen zu bringen.
Mir ist besonders hilfreich der Satz „Jeder Jeck es anders.“ Mein Freund schloss an. „und du kannst die Menschen nicht ändern.“ Lass einfach locker! Dann fällt es viel leichter, Menschen, die einem das Leben verdunkeln, einfach sein zu lassen. Ich muss niemanden so zurechtbiegen, wie ich mich dann mit ihm oder ihr wohl fühle. Ich muss kein tolles, harmonisches Verhältnis anstreben, wenn es einfach nicht geht. Der Mensch ist anders, also lass ihn. Toll, das ist eine ganz neue Freiheit!
Ganz besonders gerne mag ich auch „Mäht nix!“ Simpel ausgedrückter Optimismus. Zug hat Verspätung, Regen, Butterbrot fällt auf die Butterseite. Macht doch nichts. Nicht viele Worte, einfach „Mäht nix!“ spüren.
Das letzte der Kölschen Grundgesetze heisst „Drink doch ene met.“
Dieses "Gesetz" könnte ich auch mal mitnehmen, wenn ich gleich auf die Strasse gehe. So wie alle anderen auch...

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