„Kannst du nicht mal was über die „Arschbombe“ schreiben?“ fragte mich mein Freund. Klar, warum nicht, wenn mir was zu Hundekot einfällt, dann ist Arschbombe geradezu ein Geschenk für mich. Denn Arschbombe ist mehr als nur Arschbombe.
Die Arschbombe gehörte bisher nicht zu meinem Leben. Weil ich nicht ins Schwimmbad gehe, weil ich auch im Meer eher der nur-Füsse-am-Rand-Platscher bin, und in unbekannte Gewässer sowieso schon keinen Sprung ins Ungewisse mache. Ich weiß nicht, wie es ist, bei 30 Grad, 10 Meter vom Beckenrand zu stehen, mit glühendem Kopf und rasendem Herz, Anlauf zu nehmen, den Rand anzuvisieren, mit Schwung abzuspringen, fliegen, den ersten Pozipfel auf s Wasser klatschen zu spüren und gleich hinterher zu sinken, tief und gurgelnd Richtung Schwimmbeckenboden. Auftauchen, die Blicke in Empfang nehmen, die lachenden der Gutgelaunten und die anklagenden der Muffelmenschen.
Es scheint mehr dahinter zu sein, als nur ein Hüpfer ins erfrischende Nass. Die Arschbombe wird soziologisch, denn sie spaltet die Bevölkerung in Optimisten und Pessimisten. Die Arschbombe wird psychologisch, denn sie wird, alleine in der Vorstellung, ein Gefühl für mich. Ein Lebensgefühl.
„Ich will eine Arschbombe ins Leben machen,“ sagte ich. Kopfüber ins Leben springen, das gab es schon. Kopfüber find ich langweilig. Arschbombe ist irgendwie lustiger. Ein Kopfsprung ist so elegant und zart, vor allem ist der Köpper ein Alleingang. Der Kopf auf der Brust, man ist bei sich, schwungvoll und zielstrebig. Das ist schön, aber die Arschbombe kann noch mehr. Sie führt auch zum Ziel, aber mit den Armen in der Luft, die Freude zeigen und teilen. Wer kann schon lachen, wenn er einen Köpper macht?! Der Po rausgestreckt, wie eine kleine Provokation an das Schlechtgelaunte in der Welt. Mit meinem Hintern zerdrücke ich die Ernsthaftigkeit.
Es wird Frühling, es wird Sommer. Arschbombenzeit!
Wenn nicht jetzt, wann dann!...
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1 Kommentar:
toll, hier haben sie ein schmuckkästchen für worte. warum lande ich plötzlich beim sie? wegen arschbombe, sie arschloch? keine ahnung.
aber dieses kleinod macht freude. mit meinem hintern zerdrücke ich die ernsthaftigkeit :-) ist ein smiley in blogs erlaubt? egal. freude zeigen und teilen.
wir wollen doch alle immer köppermenschen sein. das fitnessideal per se. graziös, dynamisch, kraftvoll. aber wo ist der kopf? er ordnet sich unter, muss sich ducken als teil der gekrümmten bewegung.
die arschbombe ist das alles nicht. da geht es eher um wellen machen. kein wunder, dass sie öfter mit dicken menschen assoziiert wird. die verdrängen ganz schön masse, wenn sie auch nicht so hoch fliegen können, wie der köpperer. aber in der arschbombe zeigen sie ihr potential, extrovertiert zu sein. auch ohne perfektion aus dem vollen schöpfen!
ein guter vorsatz für den beginnenden sommer. mit einem bild, das es in sich hat. mit meinem hintern zerdrücke ich die ernsthaftigkeit! danke für diese headline von 2010, die klaue ich für dieses jahr.
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